Szenische Lesung

"Mag sein, dass der Jüngste Tag morgen anbricht..." Szenische Lesung mit Musik zum Widerstand in Berlin von der Reichspogromnacht bis Kriegsende.

Widerstand gegen die NS-Diktatur bedeutete, der Gefahr ins Auge zu sehen und ihr entschlossen, manchmal sogar mit Gelassenheit zu begegnen. Die szenische Lesung ist dem deutschen Widerstand gewidmet, genauer gesagt, dem Widerstand in Berlin. Es entsteht ein eindrückliches Wort- und Klangbild zu Ehren der vielen Menschen, die in Berlin, in Deutschland den Mut fanden, der nationalsozialistischen Terrorherrschaft entgegenzutreten.

In den Zeugnissen, darunter Briefe, Tagebucheinträge, Berichte, Flugblätter, wird der zeitgeschichtliche Hintergrund auf plastische Weise erfahrbar und zugleich das tragisch-existenzielle Erleben all derjenigen, die sich in den aktiven Widerstand begaben. Die Motive waren vielfältig und so kommen unterschiedlichste Menschen zu Wort, von dem konservativen Diplomaten Ulrich von Hassell bis hin zu Herbert Baum, der eine Gruppe junger Kommunistinnen und Kommunisten meist jüdischer Herkunft ins Leben rief.

Auf Zollverein leihen Martina Gedeck und Hanns Zischler ihre Stimmen einer Akteurin und einem Akteur des oppositionellen Geschehens: Martina Gedeck liest aus dem Tagebuch der Journalistin Ruth Andreas-Friedrich, Hanns Zischler aus den bewegenden Briefen Helmuth James von Moltkes an seine Frau Freya. Beide Schauspieler leiten mit ihren Stimmen und den gelesenen Texten durch den Abend. In zahlreichen weiteren Rollen treten Aysima Ergün, Lukas Jakob Huber, Eidin Seyed Jalali und Till Timmermann auf (Studierende und Absolventinnen oder Absolventen der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch). Die musikalische Begleitung übernehmen Johann-Peter Taferner (Klarinette) und Itai Sobol (Klavier).

„Mag sein, daß der Jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen, vorher aber nicht.“ (Dietrich Bonhoeffer)

Eine Veranstaltung der Stiftung Zollverein in Zusammenarbeit mit der Stiftung 2o. Juli 1944, der Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.

Dienstag, 09. November 2021, 20 Uhr

Ort: Zeche Zollverein, Salzlager, Heinrich-Imigstr. 11, Essen

Weitere Informationen, auch zum Ticketkauf, finden Sie auf der Webseite der Zeche Zollverein.