Isa Vermehren RSCJ

 Isa Vermehren RSCJ
Quelle: Hans-Günther Oed
1918 in Lübeck geboren, wuchs Isa Vermehren in einem protestantischen, jedoch eher kirchenfernen Elternhaus auf. Im Frühjahr 1933 wurde Isa Vermehren vom Gymnasium verwiesen, da sie sich beim Morgenappell auf dem Schulhof weigerte, die Hakenkreuzfahne zu grüßen. Sie ging mit ihrer Mutter nach Berlin, wo sie sich dem politisch-literarischen Kabarett von Werner Finck, der „Katakombe“, anschloss. Isa Vermehren galt mit ihren Sticheleien gegen das Nazi-Regime schon bald als Nachwuchstalent der Berliner Kabarettszene. 1935 wurde das Kabarett geschlossen, ein Teil der Kollegen von Isa Vermehren verhaftet und in das KZ Esterwegen gebracht. Sie selbst blieb zunächst unbehelligt, drehte mehrere Filme und besang Schallplatten. Zunehmend beschäftigte sie sich mit Fragen der Ethik und Religion und trat 1938 zum katholischen Glauben über. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Isa Vermehren dienstverpflichtet und in der Truppenbetreuung für deutsche Soldaten eingesetzt. Als ihr jüngerer Bruder Erich, Diplomat an der deutschen Botschaft in Ankara, 1944 zu den Briten überlief, wurden Isa Vermehren und ihre Familie in „Sippenhaft“ genommen. Sie überlebte den Aufenthalt in den Konzentrationslagern Ravensbrück, Buchenwald und Dachau. Nach Kriegsende studierte Isa Vermehren in Bonn Deutsch, Englisch, Geschichte und Philosophie, hielt jedoch stets an ihrer Berufung fest, Ordensschwester zu werden. 1951 trat sie in die Ordensgemeinschaft der Sacré Coeur-Schwestern ein, wurde Lehrerin und leitete die Mädchengymnasien Sophie-Barat (Hamburg) und St. Adelheid (Bonn). Einem breiten Publikum wurde Isa Vermehren bekannt, als sie von 1983 bis 1995 das „Wort zum Sonntag“ in der ARD sprach. Isa Vermehren starb am 15. Juli 2009 im Alter von 91 Jahren in Bonn.

Reden von Isa Vermehren RSCJ