Totengedenken

Dieter Thomas

Totengedenken

Totengedenken von Dieter Thomas am 20. Juli 1985 im Ehrenhof der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Stauffenbergstraße, Berlin

Wir gedenken unserer Toten!

Heute vor 41 Jahren starben in diesem Hof deutsche Offiziere, die mit der Bombe in Rastenburg versuchten, dem Wüten Hitlers und seiner Kriegs- und Terrormaschine ein Ende zu setzen.

Wir gedenken ihrer und zugleich aller Menschen in Deutschland und seinen Nachbarländern, die im Kampf gegen den Nationalsozialismus leiden und sterben mussten.

Wir gedenken der Menschen, die schon lange vor Hitler vor ihm und seinen Gefahren warnten und nach 1933 Opfer seiner Rache wurden.

Wir gedenken aller Frauen und Männer in unserem Land, der Sozialdemokraten und Kommunisten, der Gewerkschaftler, der Mitglieder konservativer und bürgerlicher Parteien, aber auch der vielen Namenlosen ohne politische oder parteiliche Bindung, die Hitler aktiv widerstanden und gequält und hingerichtet wurden oder kollektiver Gewalt zum Opfer fielen.

Wir gedenken des Widerstandes der Kirchen und anderer Glaubensgemeinschaften, des Widerstandes der Soldaten und Beamten, des Widerstandes von Unternehmern, Arbeitern und Angestellten, des Widerstandes von Studenten und Hochschullehrern und nicht zuletzt der vielen namenlosen Helfer in unserem Volk, die Bedrängten zur Seite standen und dabei Freiheit und Leben verloren.

Wir gedenken aller Menschen in Europa, die dort, wo sie unter Hitlers Botmäßigkeit gefallen waren, als Widerstandskämpfer litten und starben.

Wir gedenken unserer jüdischen Mitbürger und aller Menschen hier und in anderen Ländern, die als nicht deutschstämmig oder nicht arisch bezeichnet wurden und in den Vernichtungslagern sterben mussten, nur weil sie so geboren waren. Als Vorstand der Stiftung „Hilfswerk 20.Juli 1944“ bitte ich Sie alle: Lassen Sie uns dieser Menschen in der Stille gedenken!

Die deutsche Bundeswehr ehrt nun die Toten des Widerstandes gegen Hitler!