"In Tyrannos"

Alfred von Hofacker

„In Tyrannos“

Begrüßungsworte von Alfred von Hofacker, Vorstandsmitglied der Stiftung „20. Juli 1944“ am 20. Juli 1998 im Hotel Steigenberger, Berlin

Liebe Angehörige der Stiftung, meine sehr verehrten Damen und Herren,

Ich möchte die Gelegenheit zum Anlass nehmen, einen unter uns weilenden Gast ganz besonders zu erwähnen und herzlich zu begrüßen: Herrn Prof. Ernst Ulrich von Kameke, den Komponisten des am 26.5.1998 in der Berliner Philharmonie welturaufgeführten Moabiter Requiems „In Tyrannos“. Jeder, der Gelegenheit hatte, die Aufführung in Berlin miterleben zu dürfen, wird mir Recht geben, wenn ich sage, dass sich dieses Stück würdevoll einreiht in die Bemühungen der darstellenden Kunst und der zeitgenössischen Literatur, das Thema Widerstand ganz allgemein und den 20. Juli 1944 im Besonderen darzustellen. Ich freue mich daher darüber, dass bereits interessierte Anfragen aus Polen und Israel vorliegen und das Stück im nächsten Jahr anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Johanniter-Ordens in Hamburg und Hannover aufgeführt werden wird.

„In Tyrannos“ hat bereits eine längere Vorgeschichte. Geboren wurde die Idee bereits Anfang der 90er Jahre als ein „konspirativer” Kreis in Berlin, an dem auch die unter uns weilende Frau von Hammerstein maßgeblich beteiligt war, die Idee hatte, ein Requiem zum deutschen Widerstand anlässlich der 50-jährigen Wiederkehr des 20. Juli 1944 zu komponieren und aufzuführen. Die Stiftung wurde gebeten, die Schirmherrschaft dafür zu übernehmen. Aber es dauerte dann noch bis Herbst 1997, bis die Finanzierung der Aufführung gesichert war. Ich möchte an dieser Stelle dem Bundesministerium des Innern sowie der Stiftung Deutsche Klassenlotterie in Berlin für die großzügigen Zuschüsse von jeweils 90.000 DM danken. Ferner möchte ich danken der Bankgesellschaft Berlin AG für eine großzügige Spende von 40.000 DM sowie den privaten Spendern.

Es bedurfte schon eines festen Glaubens und viel Zuversicht, um die Aufführung von „In Tyrannos“ nicht zu gefährden. In dieser Zeit haben so manche Telefongespräche zwischen Ihnen, Herr von Kameke, und mir stattgefunden. Und als wir uns endlich nur wenige Tage vor der Aufführung anlässlich der Pressekonferenz in Berlin zum ersten Mal persönlich begegneten, bestätigten wir uns spontan wie sympathisch wir uns sind.

Ich für meinen Teil würde sagen, es ist eine Freundschaft entstanden, für die ich Ihnen ganz persönlich und herzlich danken möchte. Rüdiger von Voss hat zwar schon einige Worte des Dankes an Frau Scheffler gerichtet. Dies reicht mir aber bei weitem nicht aus. Was Frau Scheffler in diesem Jahr mit der Vorbereitung dieses Treffens und der Verwaltung der öffentlichen Gelder für die Aufführung „In Tyrannos“ geleistet hat, bedarf einer ganz besonderen Anerkennung. Ich weiß, wovon ich rede, habe ich doch beinahe täglich mit Frau Scheffler telefoniert. Frau Scheffler, für Ihren Einsatz möchte ich Ihnen ganz persönlich danken; ich bin sicher, meine Damen und Herren, dass ich diesen Dank auch in Ihrer aller Namen aussprechen darf.



Weitere Reden

20.07.1998
 Dr. Rüdiger von Voss
Dr. Rüdiger von Voss